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Klimaschutzaktionsplan

Die Gemeinde ist seit Januar 2020 dem Bündnis „Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen“ beigetreten und der Bürgermeister hat einen Klimaschutzaktionsplan vorgestellt. Dieser Umsetzungplan hat uns grundsätzlich erst einmal positiv überrascht. Bei näherer Betrachtung kommen allerdings Zweifel an der Glaubwürdigkeit einer wirklichen ökologischen und klimaschützenden Initiative auf. Da die letzten Jahre die klimaschutzwürdigen und ökologischen Vorstöße der FWL von der SPD, der CDU und dem Bürgermeister massiv unterbunden wurden, drängt sich der Verdacht auf, dass hier nur eine Alibifunktion zur Erlangung von Fördermitteln dahinter steht. Glücklicher Weise scheint der politische Druck mittlerweile so groß zu sein, dass man es sich nicht mehr leisten kann, ohne ein solches Programm zu bestehen. Dies macht es aber umso wichtiger, dass wir genauer hinsehen, ob dort ein wirkliches Klimaschutz-Konzept drin steckt.

Das konkrete Reduktionsziel des Programms gibt an, durch die Investition von rund 877.000€ in 4 Projekten min. 45.000€ jährlich an Kosten einzusparen und gleichzeitig 149 Tonnen CO2-Äquivalent einzusparen. Hier die erwarteten CO2-Reduktionsziele:

  1. Verbesserungen bei den Liegenschaften 62 t/a
  2. Kläranlage 63 t/a
  3. Gründach Gemeindezentrum 12 t/a
  4. Kurparkbeleuchtung 12 t/a

Ein wichtiger Effekt solcher Planungen sind die möglichen Einsparungen durch effizientere Systeme, so dass höhere Investitionen sich durch eine finanzielle Amortisierung rechnen. Hinzu kommt natürlich der schon angesprochene finanzielle Anreiz durch Förderprogramme. Dies wird in dem Plan ausreichend betrachtet.

Eine möglich Investition zur ökologischen Amortisierung wird aber schon weniger in Erwägung gezogen, obwohl dies für eine naturnahe Gemeinde und für unsere nächsten Generationen von immenser Wichtigkeit ist. Den seit Jahren von der FWL geforderte Bezug von grünem Strom würde eine sofortige Reduktion von 58 t/a bedeuten. Dies wurde wiederholt von SPD und CDU aufgrund der zusätzlichen 750€/Jahr abgelehnt. Bei einem Vergleich mit den nun geplanten Investitionen geradezu verschwindend gering. Dennoch ist dieser Punkt hier erneut nicht enthalten. Obendrein wäre der CO2-Einsparungseffekt bei der Kurparkbeleuchtung ohne Investition gleich mit drin.

Für die Zukunft stehen teilweise ohne große Investitionen eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen bereit:

  • Bad Salzschlirf ist regionales Schlusslicht bei der Stromerzeugung aus EEG-Anlagen, ein Solarprogramm beim Wohnungsbau und Gewerbe würde einen deutlichen Beitrag zur ökologischen, regionalen Stromerzeugung beitragen („500-Dächer-Programm“)
  • Für eine Decarbonisierung geeignet sind PKW-Ladestationen und nicht nur touristische Fahrradladestationen.
  • Grüner Strom ist grundsätzlich notwendig, bei der letzten Ausschreibungen wurde noch nicht einmal ein Angebot dazu eingeholt.
  • Der von uns vorgeschlagene Kompromiss zu den Windkraftanlagen der 77er Waldgenossenschaft hätte das Potential einer Win-Win-Situation für Klimaschutz, Ökonomie und Tourismus.
  • Nutzung von möglichst regionalen nachwachsenden Rohstoffen zur Erzeugung der Wärme für die gemeindlichen Einrichtungen, im Idealfall durch ein Nahwärmenetz
  • Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED
  • Flächen für direkte Nutzung solaren Stroms gemeindlicher Liegenschaften
  • Projekt Bauhof mit Verknüpfung von Photovoltaik, ökologischen Batteriesystem und Elektrofahrzeugen und Geräten
  • Interkommunale Wertschöpfung durch Kooperation besser nutzen
  • Flächeninanspruchnahme gering halten
  • Klimaschutz-Verpflichtungen bei neuen Projekten wie z.B. einem Thermen- oder Freibadbau

Unsere Natur zu bewahren und schützen gehört für uns zu den wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahre. Das Ziel der Klimaneutralität steht für die FWL über allem Handeln bei neuen Projekten. Deshalb werden wir als Fraktion immer wieder darauf hin wirken, dass der Klimaschutz nicht Alibifunktion bleibt, sondern dass Bad Salzschlirf echten Klimaschutz lebt.

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