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Umweltschutz ist nachhaltiger als Sparsamkeit

Umweltschutz ist nachhaltiger als Sparsamkeit

Durch einen Initiativantrag von FWL-Mitglied Martin Reus wurden die vielen einzelnen und dadurch teuren Stromlieferverträge der Gemeinde und der Touristik- und Service GmbH gekündigt. Dadurch wurde es im Jahr 2016 möglich, nun endliche neue Verträge mit einem deutlichen Einspareffekt zu bekommen.

Hier lagen der Gemeindevertretung Angebote verschiedene Anbieter mit Ökostrom und Anbietern mit Atom- und Kohlestrom zur Abstimmung vor. Die geplante Vertragslaufzeit war bis Ende 2018. Vielversprechender Weise lagen die Angebote von Ökostrom nur gering über der des sogenannten Graustroms. Leider musste die FWL bei der Abstimmung erfahren, dass keinem Vertreter der anderen Fraktionen von CDU und SPD der schöpfungsbewahrende Effekt einer solchen Entscheidung wichtig war. Dort zählte ganz alleine das Argument des Sparens.

Aber was für ein Sinn hat denn das kommunale Sparen? Einzig und alleine den nachfolgenden Generationen keine „Altlasten“ zu überlassen. Wenn man aber durch das Sparen neue Probleme für die nachfolgenden Generationen schafft, dann kehrt man die Bemühungen um ins Gegenteil.

Auf diese Entscheidung bezogen bedeutet dies, dass Bad Salzschlirf erst einmal um die 3000€ einspart bei Gesamtstromkosten von über 350.000E. Dafür werden aber fast 1 Million kg CO2 und fast ein Kilogramm Atommüll produziert. Der Löwenanteil von 60% des Stromverbrauches geht zurück auf unsere Therme. Sicherlich wird der Atommüll nicht direkt in Bad Salschlirf entstehen und vermutlich auch nicht gelagert werden, aber um es einmal zu veranschaulichen: Dieses eine so unbeachtete Kilo enthält so viel hochradioaktive Bestandteile, dass es bei einer Explosion inhalativ aufgenommen für alle Einwohner von Bad Salzschlirf tödlich verlaufen würde. Da mutet es schon recht sonderbar an, dass der Kur- und Urlaubsort damit wirbt, dass „der Kur- und Urlaubsort noch ein Stückchen heile Welt bewahrt“. Da diese Gefahr über tausende von Jahren besteht, ist auch die Nachhaltigkeit durch Sparen nicht zu erkennen. Selbst wenn man die Probleme der Verstromung von Kohle hier einmal ausgrenzt, muss man feststellen, dass ein jährlicher Steuerspareffekt von gerade einmal 0,35€ pro Bürger in diesem Fall alles andere als Nachhaltig ist.

Die FWL fordert das kurzfristige Denken aufzugeben. Auch als kleine Gemeinde hat man die Verpflichtung global zu denken, und dennoch lokal zu handeln. Kommunen sind eine wichtige Schnittstelle zwischen Staat und Bürgern, wenn es darum geht, sinnvolle Maßnahmen für die Energiewende umzusetzen und die nötige Akzeptanz dafür zu schaffen. Hier wäre problemlos eine aktive Förderung eines nachhaltigen Lebensstils durch Reduktion ökologischer Auswirkungen möglich gewesen.

Leider haben alle Stimmen der FWL nicht gegen das gemeinsame Bollwerk von SPD und CDU ausgereicht um zu so einen kleinen Preis effektiv unsere Schöpfung und damit unsere Kinder vor den Gefahren der Atommüll-Altlasten zu bewahren. Es wäre sogar eine kostenneutrale Umsetzung auf Ökostrom möglich gewesen, wenn man die Anzahl der über 30 Stromabnahmestellen deutlich reduziert hätte. Hier wäre ein Einspareffekt von 3000€ realisierbar. Die FWL fordert weiterhin eine Überprüfung, ob diese Umsetzung auch nachträglich noch möglich wäre.

Für die Zukunft bleibt es natürlich allen Bürgern unbenommen an die Vertreter der anderen Fraktionen zu appellieren und deren Verantwortung ein Gesicht zu geben. Die FWL wird alles dafür tun, um eine sinnvolle Energiewende umzusetzen und Natur zu bewahren: Unsere Kinder sollen Lachen, nicht strahlen!

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